Massentourismus und Whale Watching der anderen Art

Das „Paradies“ ist nur das „Paradies“ solange nicht alle da sind?! Wenn es an den Stränden zugeht wie am Ballermann oder (am Nürnberger Plärrer bei einem gewonnenen Fußball WM-Spiel) und es nur so von Leuten wimmelt, hat man Schwierigkeiten Ruhe zu finden und die tollen Strände zu genießen. Dass die „Isle des Pins“ in Neukaledonien ein Juwel ist, ist wohl lange kein Geheimnis mehr. Allerdings ist dies auch nur so lange der Fall bis die riesigen Kreuzfahrtschiffe hier Halt machen!

Der angeblich zweitschönste Strand der Welt, der sich gleich in der Nähe unserer Unterkunft Nataiwatch befindet, wird regelmäßig vom Massentourismus heimgesucht. Die riesigen fahrenden Städte legen an und „überfluten“ die Insel. Es ist eine bizarre Situation, denn auf vielen der Schiffe sind mehr Menschen (etwa 3.000-5.000 Leute) als auf der ganzen Insel überhaupt wohnen!!! Verständlich, dass sich weder die Einheimischen noch die restlichen paar Touristen hier über die regelmäßigen „Überfälle“ freuen. Angeblich sollen im letzten Jahr an über 100  Tagen im Jahr Kreuzfahrtschiffe angelegt haben. Klar gibt es ein paar Insulaner, die von den Touristen profitieren, aber die Frage ist zu welchem Preis?!

Die Insel ist infrastrukturell überhaupt nicht richtig ausgerichtet für so viele Leute. Hinzu kommt noch, dass leider viele der Pauschaltouristen und Kreuzfahrer relativ ignorant, rücksichtslos und übergewichtig sind. So kann man teilweise „Whale Watching“ der anderen Art machen…

Andererseits ist es an Tagen ohne „Besuch“ und abends, wenn sie alle wieder weg sind, wunderbar ruhig und entspannend. Daher vielleicht als Tipp bei der Reiseplanung fragen, ob gerade Schiffe anlegen und wenn möglich diese Tage meiden… Dann kann man auch ganz in Ruhe am Strandriff schnorcheln gehen und viele viele viele Fische beobachten ohne dabei zuschauen zu müssen wie mit Flossen auf den Korallen rumgetrampelt wird.

PS: Übrigens auf einer der anderen Inseln von Neukaledonien soll mit EU-Geld (es gehört ja zu Frankreich!) ein Hafen, bzw. Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe gebaut werden. Ich erspare mir lieber Kommentare…

Veröffentlicht unter Allgemein, Iles de Pines, Neukaledonien, Schnorcheln, Tipps | Hinterlasse einen Kommentar

Kajaker taucht ab und schnorcheln auf Isle des Pins

Kajaker taucht ab

Kajaker taucht ab

Heut war ein Samstag ganz nach meinem Geschmack, ich bin nämlich abgetaucht! Um 7.45 Uhr ging’s los mit dem Fahrservice zur Tauchstation einmal fast quer über die Insel. Bei der einzigen Tauchbasis auf Iles des Pins, Kunie-Scuba, hatte ich Glück, dass die Gruppe schön klein war. Neben mir waren nur noch ein junges Flitterwochen-Pärchen aus Frankreich (woher auch sonst – ich glaub wir sind die einzigen Deutschen auf der ganzen Insel!) und der Tauchführer, Narcisse. Sehr angenehme Gruppengröße zum Tauchen und auf dem kleinen Schlauchboot, das uns hinaus auf das nordwestliche Riff gefahren hat. Mein letzter Tauchgang war schon eine Weile her, daher war ich ehrlich gesagt etwas nervös vorher, zumal wir mit der Strömung tauchen mussten am Riff zum offenen Meer hin!
Gleich zu Beginn wurden wir gerade als wir ins Wasser wollten noch von einer großen Meeresschildkröte überrascht, die kurz Luft geholt hat und dann abgetaucht ist. Faszinierend! Das hat die Aufregung dann etwas gelindert und die Vorfreude gesteigert! Das Schnorcheln an den Tagen zuvor war ja schon so vielversprechend gewesen, wie wird nur das Tauchen werden? – SENSATIONELL natürlich! Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll… So viele verschiedene Korallen und Fische in allen Formen, Farben und Größen auf einmal. Da kommt man kaum mit dem Schauen hinterher! Wahnsinn! Der Guide war auch super und hat uns winzige Seepferdchen in den Korallen gezeigt.
Beim 2. Tauchgang haben wir über uns ein paar Riffhaie ihre Kreise ziehen sehen und direkt unter uns ist ein 2m langer Riffhai vorbeigeschwommen. Beeindruckend elegant und schön, aber auch respekteinflösend. Ist ja schließlich sein Revier. Zum Glück hat er sich nicht wirklich für uns interessiert und ist so aggressiv, wie der kleine Fisch in den Korallen. Denn der kommt auf einen zugeschossen, um dann gleich wieder abzuhauen. Er verteidigt deutlich sein Hoheitsgebiet (wie in dem Video vom Schnorcheln zu sehen ist). Gut, dass die nicht größer sind…

Kajaker am Schnorcheln from Peter Rupprecht on Vimeo.

Leider habe ich vom Tauchen weder Bilder noch Videos, dafür kann ich aber von den  Schnorchelgängen in unserer „Hausbucht“ endlich einmal beides bieten. Auch bei den paar Bildern vom Schnorcheln kann man schon die Vielfalt sehen: Vom „Nemo“ bis hin zum Seestern. Es ist wie Schwimmen in einem riesigen Aquarium! 🙂

Leider aber auch die Zerstörung der Korallen durch die Motorboote, die eine richtige Spur der Zerstörung hinterlassen haben. Die weiße Spur in der Bildmitte zeigt dies deutlich!

Kaputte Korallen vom Motorboot

Kaputte Korallen vom Motorboot

Aber auch vielen Schnorchler haben leider schon einiges kaputt gemacht in den ganz seichten Gewässern mit ihren Flossen. Auch für Schnorchler gilt die Regel „Don’t touch anything, but yourself“ (Fasse nichts ausser Dich selber an)!

Veröffentlicht unter Aktivitäten, Best of..., Iles de Pines, Neukaledonien, Schnorcheln, Tipps | Hinterlasse einen Kommentar

Happy bei den Kanaken oder im paradiesischen Neukaledonien

Endlich sind wir an einer Station der Reise angekommen, auf die wir uns sehr gefreut hatten: Neukaledonien, das Land der Kanaken. Als Jugendlicher war „Kanake“ für mich nur ein Schimpfwort, ich wusste nicht, dass es ein Volk mit dem Namen gibt! Geschweige denn hätte ich mir träumen lassen, dass ich einmal in das Land der Kanaken komme, aber umso glücklicher bin ich jetzt, hier zu sein!

Kajaker auf Ile de Pins in Neukaledonien

Kajaker auf Ile des Pins in Neukaledonien

Erst durch einen Tipp von einem Freund sind wir auf dieses Land aufmerksam geworden, danke dafür an dieser Stelle! Ich will gar nicht so viel dazu sagen, außer dass die Zeitung „Die Welt“ in ihrem Artikel völlig Recht hat, wenn sie schreibt Die Insel, die dem Paradies am nächsten liegt„. Übrigens gehört dieses Land bizarrer Weise gehört sogar noch zu Europa, nämlich zu Frankreich! Unglaublich, aber wahr.

Nachdem wir vorher auch nicht wussten, wo Neukaledonien ist, hier die Karte mit der Insel „Iles de Pines“ wo wir gerade sind zum reinzuzoomen:
Größere Kartenansicht

Wir waren von Sydney nach Neukaledonien, geflogen, um dann gleich weiter auf die Insel zu fliegen. Allein der kurze Flug von „La grande Terre“, d.h. der großen Insel Neukaledonien, auf die „Ile des Pins“ (Pinieninsel) ist sensationell. Aber auch die Strände sind wunderschön und einsam solange nicht gerade eines der riesigen Kreuzfahrtschiffe vor Anker liegt! Die kleine Insel ist gerade mal ca. 14km breit und 18 km lang und hat ca. 2000  Einwohner! Genau nach unserem Geschmack. Ihr könnt auf die Bilder klicken und sie durchsehen, sie sind nicht bearbeitet. Es ist hier wirklich so wie im Bilderbuch…

Einen kleinen Haken gibt es: nervige Moskitos! Die zum Teil sogar Dengue Fieber übertragen können. Vielleicht ist es aber auch ähnlich wie bei der Maori Sage in Neuseeland, die besagt, dass die nervigen Sandfliegen von einen deren Götter an die schönsten Stellen ausgesetzt wurden, um die Menschen zu ärgern, damit sie sich nicht niederlassen und für immer bleiben…
Wie dem auch sei, wir sind happy bei den Kanaken!

Veröffentlicht unter Allgemein, Best of..., Iles de Pines, Neukaledonien, Tipps | Hinterlasse einen Kommentar

Mount Buller Gipfel Spaziergang oder der lohnende „Summit Nature Walk“

Kajaker auf dem Gipfel vom Mount Buller

Kajaker auf dem Gipfel vom Mount Buller

Das Mount Buller Dorf ist im Sommer ein ziemlich ruhiges und verlassenes Nest. Eines der wenigen Winterskigebiete Australiens ist noch ein kleiner Geheimtipp jenseits des Massentourismus, um den heißen Sommermonaten zu entfliehen. Im Winter liegt hier teilweise bis zu einen Meter Schnee und man kann – den Schneekanonen sei Dank – wohl auch meist ganz gut Ski- und Snowboard fahren. Natürlich kein Vergleich zu den Möglichkeiten, die wir in Europa haben, aber immerhin. Interessant fand ich, dass viele Aussies wohl eher nach Neuseeland zum Skifahren fliegen, weil es billiger und besser ist. Am Mt Buller zahlt man für ein Tagesliftticket im Winter umgerechnet um die 80-90 Euro, dann hat man aber noch nicht geparkt (ca. 15 Eur) und sonst noch nix gemacht. Außerdem kann der Schnee ab mittags schon so sulzig werden, dass es keinen Spaß mehr macht. Und ohne die „Schneefabrik“, d.h. die ganzen Schneekanonen geht teilweise gar nichts.
Anyway, soll alles nicht unser Problem sein, denn es ist ja Sommer!

Angeschrieben ist dieser 4km lange Gipfel Rundwanderweg (Summit Nature Walk) mit 2-3 Stunden. Er beginnt gegenüber vom Arlberg Hotel, das auch das einzige Restaurant ist, was in den Sommermonaten geöffnet hat. Übrigens das Essen im Arlberg Hotel ist gut, nur die Pizza Mexicana ist sehr scharf! Die Beschilderung ist gut solange man auf dem Weg bleibt. Viele Infotafeln erzählen über Flora, Fauna und die Schneefabrik. Jetzt weiß ich übrigens auch, warum das Skifahren so teuer ist hier. Die schneienden Kanonen kosten 1300$AUS (ca. 910 Eur) pro Stunde! Sie können aus 750.000 Liter Wasser etwa 1500 Kubikmeter Schnee pro Stunde produzieren!

Die kleine Rundwanderweg genau nach unserem Geschmack hat richtig Spaß gemacht, wir haben nur einen kleinen Schock bekommen, als plötzlich am Wegesrand das Ende eines Schlangenschwanzes aus dem Gebüsch spitzte. Mit dem Unwissen, was es genau für eine Spezies war, aber mit dem Wissen, dass Australien viele der tödlichsten Schlangen beheimatet, haben wir respektvoll Abstand gehalten!

 

Veröffentlicht unter Aktivitäten, Australien, Gratis, Mount Buller, Tipps, Wandern | Hinterlasse einen Kommentar

Nürnberger Bratwürste mit Sauerkraut und Münchner Bier in Sydney

Wir sind wieder auf Tour und es geht weiter. Viel zu schnell ist die Zeit in Melbourne verflogen! Die Weltmetropole Sydney ist unser nächster Zwischenstopp. Melbourne – Sydney gehört wohl zu einer der viel beflogensten Strecken weltweit. Teilweise stündlich – in den „peak hours“ teilweise sogar noch öfter – gehen hier die Flieger in jede Richtung.

Kajaker in Sydney

Kajaker in Sydney

Auf  viel Sightseeing hatten wir auch in Sydney keine Lust und wir haben uns nur auf die „kostenlosen Wahrzeichen“ beschränkt. Unser Hotel war direkt an Sydney Central Station. Sehr cool fanden wir den kostenlosen Bus-Service, den es vom Sydney „Hauptbahnhof“ zum Central Quay („Zentralen Hafen“) gibt!!! Von dort aus sind wir zum Opera House und zurück zum Fuße der Harbour Bridge gelaufen. Es war zwar warm und schwül, aber ziemlich bewölkt. Zwischendrin hat es immer etwas getröpfelt. Kein Wetter für einen gemütlichen Spaziergang durch den Park und Botanischen Garten, was eigentlich der Plan war.

Kajaker und die Sydney Harbour Bridge

Kajaker und die Sydney Harbour Bridge

Rein „zufällig“ sind wir dann im Viertel „The Rocks“ im Löwenbräukeller gelandet und rein „zufällig“ war es genau Abendessenszeit. Was für eine glückliche Fügung der Umstände, dass wir auch ordentlich Hunger und Durst mitgebracht hatten! Es ist wohl wirklich so, dass man erst weggehen muss, um zu schätzen, was man zu Hause hat! Nach mehr als 2 Monaten auf Reise, hat es richtig gut getan, wieder einmal zu essen und trinken wie dahoam. Des hamma dann a an der Sprooch gmerkt, wo ma uns underhaldn hom, des des halt was gscheid’s is! Es gab 6 Nürnberger Bratwürste auf Kraut und Semmelknödel mit Rahmschwammerl sowie natürlich a gscheits Münchner Bier dazu, original Blasmusik gab’s inklusive! Einfach schee und sehr lecker war’s obendrein, nicht nur weil es eine sehr willkommene Abwechslung zu den ganzen Sandwiches, Burgers und Fish’n Chips war. Das einzige, was nicht so wie zu Hause war, war der Preis (die Halbe vom Fass 13$, ca. 9 Eur), aber das war es wert!

IMG_9869

Veröffentlicht unter Australien, Gratis, Sydney, Tipps | 2 Kommentare

Königliche Albatroskolonie oder Highlight der Halbinsel Otago

Nur eine kurze Autofahrt von der Dunedin, Sitz der ersten Universität von Neuseeland (Gründung Universität von Otago 1869), befindet sich auf der Otago Halbinsel mein persönliches Highlight der Gegend:
Die einzige vom Festland zugängliche Kolonie des Königsalbatros. 

Kajaker und Königsalbatros

Kajaker und Königsalbatros

Der Besuch des Royal Albatross Centre ist fast ein Muss, wenn man in der Gegend ist. Es wird von dem gemeinnützigen Otago Peninsula Trust betrieben, der sich um den Schutz und die Erhaltung der Albatrosse sowie der Halbinsel kümmert. Somit ist das Eintrittgeld von 39$ (ca. 24 Eur) für die einstündige Führung (Classic Tour) auf jedem Fall in guten Händen.

1920 hat der nördliche Königsalbatros das erste Ei auf der Halbinsel gelegt, aber erst 1938 wurde  das erste Küken hauptsächlich durch die Bemühungen von Dr. L.E. Richdale, eines Vogelkundlers aus Dunedin, erfolgreich flügge. Seit 1951 gibt es sogar eine Vollzeitkraft, um den Schutz der Albatrosse zu gewährleisten! Daraus resultiert die heute längste kontinuierliche Studie über eine Tierpopulation.

In dem Royal Albatros Centre gibt ein kleines Museum über  Geschichte und die Gefährdung der Albatros Kolonie. Stündlich gibt es eine Führung, wo man viel über diesen majestätischen Seevogel lernt und ihn dann in seiner natürlichen Umgebung beobachten kann. Wir hatten ziemliches Glück, denn wir konnten den größten Seevogel beim Fliegen, Brüten und „Spielen“ beobachten:

Wusstet Ihr dass, …

  • … die Flügelspannweite des Albatros 3 Meter beträgt
  • … die Flügel sich beim Einklappen 3x falten
  • … Albatrosse mit Geschwindigkeiten bis 120km/h fliegen können
  • … die Albatrosküken mit 7 Monaten 11-12kg wiegen – ausgewachsene Albatrosse wiegen 8-9kg
  • … der „Jungfernflug“ von Albatrossen gleich ca. 9000 km um die Welt bis nach Chile geht!!!

Neben den Albatrossen kann man auch noch eine Möwenkolonie aus nächster Nähe beobachten. Da ist ganz schön was los und geht es fast zu wie Silvester am Plaza del Sol in Madrid!

Nach einem leckeren Essen im Albatros Center sind wir noch zur Sandfly Bay auf der Otago Halbinsel gefahren. Man muss ein ziemliches Stück am Ende des Strandes laufen, bis man zum Beobachtungsbunker für die Gelbaugenpinguine kommt. Zwischendrin hatten wir noch Besuch von einem Seehund am Strand, der plötzlich aus dem Nichts kam und neugierig geschaut hat, wer wir sind und was wir an „seinem“ Strand überhaupt wollen.
Für die Pinguine war ich wiedermal froh um mein Zoomobjektiv. Ein Fernglas zum Beobachten wäre auch ganz nett gewesen…  Hier die Bildausbeute:

Veröffentlicht unter Fotogallerie, Neuseeland, Neuseeland Südinsel, Tipps, Wandern | 2 Kommentare

Bike Buller oder wie man sich in 4 Stunden völlig fertig machen kann

Mount Buller  in Australien präsentiert sich in seiner Sommerwerbung mit den Worten „Episches Radfahren“ (Epic Biking). Zwar habe ich leider nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, (Heli-Biking in Queenstown habe ich ja ausgelassen), aber ich bin sicher, dass hier alle Bergfahrradfahrer (Mountainbiker) voll auf ihre Kosten kommen! Im Winter ist hier wohl der Teufel los, denn es ist Melbourne nächstgelegenes Wintersport Gebiet. Aber auch im Sommer hat das Gebiet hier durchaus seinen Reiz und es ist alles andere als überlaufen! Gerade an Weihnachten in den Sommerferien sind die Strände in der Nähe von Melbourne wohl gerammelt voll (sowie auch die Straßen dorthin). Hinzu kommt, dass es verdammt heiß ist. Die „frische“ Luft in den Bergen ist da doch etwas kühler und angenehmer. Grund genug also gegen den Strom zu schwimmen und in die Berge zu fahren.

Es wird wohl ein warmer Tag werden, das war schon um 9.00 Uhr morgens klar, keine Wolke am Himmel. Ich habe mir ein Mountainbike geliehen. In dem Shop macht man auch keine halben Sachen. Es werden nur die neuesten Bikes der nächsten Saison vermietet. Es gab zwei verschiedene Bikes zur Auswahl. Ein Vollprofi-Downhill-Rad und ein Allround-Mountainbike, wofür ich mich entschieden habe. Sehr cool war, dass es einen höhenverstellbaren Sattel hatte. Man konnte also bei schwierigeren Stellen den Sattel per Knopfdruck tiefer und dann bei flachen Stücken einfach per Knopfdruck wieder hoch stellen. Voll ausgerüstet mit Bike, Helm, Banane, Müsliriegel, 3 Liter Wasser und Foto ging es zuerst die Straße von Mount Buller Alpine Village herunter und an der Box Corner dann auf den „Delatite River Trail“. Es ist eine mittelschwere Strecke, die den Delatite Fluss entlang quer durch den australischen Busch geht. Die Strecke ist sehr schön. Ab und zu lungern wohl auch giftige Tiger-Schlangen auf dem Weg oder den Brücken und bringen Radfahrer zu Fall… In dem unteren Abschnitt sind 16 Brücken über den Fluss. Bei der Überquerung muss man sich gut konzentrieren, denn sonderlich breit sind sie nicht und ein Geländer gibt’s natürlich auch nicht!

Nach einer Stunde war der Downhill-Spaß auch schon wieder vorbei und nach einer kurzen Trink- und Müsliriegel-Pause am Spielplatz in Mirimbah ging es die Straße wieder bergauf. 16 Kilometer Strecke, fast 1000 Höhenmeter und vor allem den inneren Schweinehund galt es zu überwinden. Zwar gibt es 4x am Tag (um 9, 11:30, 14 und 16h) ein Mountainbike-Taxi von Mirimbah, das man bequem nutzen kann, aber das ist was für Weicheier. Außerdem spart man sich, wenn man selbst hochstrampelt, die 15$ (ca. 11 Eur) für das „Taxi“… Das Schöne ist, alle paar Kilometer stehen kleine Infotafeln herum, die anzeigen, wie weit man schon hochgestrampelt ist. Ein paar Papageien sitzen am Straßenrand und mit viel, viel Glück kann man vielleicht auch Wombats und Kängurus sehen. Sicherlich aber die dazu gehörigen Straßenschilder. Außerdem gibt es einige nette Möglichkeiten, Rast zu machen, z.B. bei der Zwergen-Behausung auf halbem Weg oder bei einem kleinen Wasserfall… Wie man es dreht und wendet, es ist verdammt anstrengend aus eigener Kraft hochzustrampeln.  Zwei ganze Stunden hat es gedauert, bis zurück zum Mount Buller Village. Um 13 Uhr hatte ich dann das Fahrrad schon zurück gegeben, 30$ zurück bekommen und 10 davon gleich wieder in einen leckeren Pie und einen Bananen Milchshake investiert. In der Früh hatte ich die 95$ für eine komplette Tagesmiete bezahlt. Praktisch, dass ich nach den 4 Stunden schon so kaputt war, dass nichts mehr ging und ich somit letztlich nur die 65$ für die Halbtagesmiete bezahlen musste. Ich war völlig am Ende, aber auch ziemlich stolz auf die Leistung.

Veröffentlicht unter Australien, Mount Buller, Mountainbiken, Tipps | Hinterlasse einen Kommentar

Frohes Fest und Weihnachtszeit in Melbourne City bei 40° Grad Celsius

Wir wünschen Euch allen ein frohes Weihnachtsfest aus Melbourne!

Weihnachtsplatz Melbourne

Weihnachtsgrüße vom „Weihnachtsplatz“ in Melbourne

Wir hatten uns für den Stadtbesuch den heißesten Tag in der letzten Zeit ausgesucht. An dem Tag hatte es wirklich 40°C! Mit der Weihnachtsstimmung, Schnee und Glühweintrinken etc. ist es dann natürlich nicht weit her. Für uns ist es einfach einmal ganz etwas anderes, wobei ich die Stimmung zu Hause deutlich schöner finde. Richtige Weihnachtsmärkte, wie wir sie kennen, gibt es natürlich auch nicht und schon gar keinen Christkindlesmarkt!

Hier noch ein paar Bilder aus der Weltstadt Melbourne zur Weihnachtszeit.

Gegenüber von der Flinders Street Station ist das Touristenbüro, wo wir uns bei der Ankunft in der City informiert hatten. Dann haben wir die kostenlose StraßenbahnCity Loop“ genommen, die einmal um den ganzen Stadtkern herum fährt, um zum Queen Victoria Markt zu kommen. Dort kann man (fast) alles zu guten Preisen kaufen, aber leider kann man nicht so handeln, wie auf dem Ladies Markt in Hong Kong. Es ist ein perfekter Ort zum Shopping für Geschenke, Souvenirs, Obst und Gemüse oder auch nur zum Schauen…

Melbourne Central Kuppel

Melbourne Central Kuppel und denkmalgeschütztes Gebäude

Denkmalgeschütztes Gebäude Melbourne Central

Denkmalgeschütztes Gebäude Melbourne Central

Sehr faszinierend finde ich persönlich das riesige Einkaufszentrum „Melbourne Central„. Mittendrin steht ein „alter“, denkmalgeschützter Schrotturm (nein, kein Schrottturm 😉 , sondern ein Turm, der noch bis in die 1960er Jahre zur Herstellung von Schrotkugeln für Schrotgewehre genutzt wurde!!!). Was haben die Australier gemacht? Logisch, die haben einfach das neue Einkaufszentrum außen herum gebaut und das Gebäude so erhalten, wie es ist! Heute ist es einer von wenigen erhaltenen Schrottürmen weltweit und somit etwas Besonderes.

In den klimatisierten Einkaufszentren ist es bei der Hitze sehr angenehm, auch wenn es  schlimmer als in einem Ameisenhaufen wimmelt zur Vorweihnachtszeit! Übrigens haben teilweise die großen Shopping Centers vor Weihnachten rund um die Uhr offen, wahnsinnig!

Wir sind dann nur noch etwas durch „Melbourne Chinatown“ geschlendert. Das haut einen nach Hong Kong aber auch nicht mehr vom Hocker und für viel Sightseeing hatten wir bei der Hitze auch keinen Nerv…

Sehr angenehm nach dem Trubel und dem Weihnachtskommerz ist es, in der St. Paul’s Kathedrale wieder zur Ruhe zu kommen und zumindest ein echtes, kleines Stück Weihnachtsgefühl zu erhaschen und die kühle Stille zu genießen!

Statt Weihnachtsgans gibt’s heute selbstgemachte Rouladen mit Spätzle vom Kajaker (offensichtlich mit Hilfe vom „Chef“ im doppelten Sinne, d.h. im Deutschen Sinne, aber auch im Englischen, denn chef heißt übersetzt „Koch“ 😉 ).
Die Plätzchen sind auch schon gebacken und wir sind gespannt…

Veröffentlicht unter Australien, Melbourne | Hinterlasse einen Kommentar

Kajaker versucht sich am Seekajaken in Melbourne

Schwups ist die erste Woche in Melbourne vorbei… Neuseeland ist schon fast wieder „weit weg“, sowohl zeitlich als auch örtlich gesehen. Ich werde sicherlich noch einiges nachtragen, denn wir haben auch nach dem Dobtutful Sound noch sehr viel gesehen! Mehr dazu bei Gelegenheit…

Im ersten Moment war die riesige Metropole Melbourne (nach Sydney zweitgrößte Stadt Australiens) fast wie ein Schock nach Neuseeland. Alleine Melbourne hat mit über 4 Millionen Einwohnern fast so viele Einwohner wie ganz Neuseeland!!!

Vor der Arbeit am Dienstag, hatten wir die Möglichkeit eine Runde Seekajakfahren auszuprobieren – so wie es einige Aussies machen. Man trifft sich am (Strand- und) Hafen von Melbourne und paddelt mit den Seekajaks eine Runde durch den Hafen, duscht sich und fährt in die Arbeit! Morgensport etwas anders. Tja das, geht natürlich nur, wenn man in der Nähe vom Meer lebt und nur eine begrenzte Anfahrt hat. Leider in unseren Gefilden nicht so einfach… Aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben!

In jedem Fall war es verdammt witzig und hat Spaß gemacht. Fotos gibt es natürlich keine, denn die Kamera hätte den Trip nicht überlebt 😉 Im Unterschied zu den Wildwasserkajaks, in denen ich bislang gefahren bin, sind die Seekajaks (zumindest die, die wir dort probiert hatten) mehr auf Geschwindigkeit ausgelegt. Sie sind schmaler als die Wildwasser Kajaks und haben hinten eine Finne, die man mit den Füßen steuern kann. Somit paddelt man einfach mit dem Paddel immer gleichmäßig voran und man steuert mit den Füßen. Außerdem fand ich das Seekajak extrem wackelig im Vergleich zum Wildwasserkajak. Nach den ersten paar Paddelschlägen lag ich auch schon im Wasser. Quer zu den hereinkommenden (wohlgemerkt sehr kleinen) Wellen zu fahren ist wohl nicht gerade der leichteste Einstieg. Aber mit ein paar Erklärungen und Tipps von den Profis ging’s dann schon ganz gut und der Spaßfaktor stieg mit jedem Paddelschlag und erfolgreich gedrehten kleinen Runde im Hafen (auch quer zu den Mini-Wellen).

Seekajak fahren im Hafen von Melbourne

Seekajak fahren im Hafen von Melbourne

Fazit Seekajak fahren im Hafen von Melbourne:

Es ist gar nicht so einfach wie ich gedacht hatte, aber es macht irre Spaß. Ich hatte Seekajakfahren ehrlich gesagt voll unterschätzt. Je nach Kajak braucht es einiges (mehr) an Übung, aber man kommt dafür auch schneller voran. Das Meer und die Wellen stellen ganz andere Anforderungen an Geschick und Ausrüstung als Wildwasser und man braucht nicht wirklich einen Helm 😉 . Wir hatten nur das Material (Kajak und Paddel) für 15$ AUS (ca. 10€) pro Person von Peakadventure gemietet für die Session. Es werden von dem Anbieter aber auch richtige Kurse, Gruppen- und Einzel-Coachings angeboten…

Für die morgendliche Kajaksession muss man vielleicht früh aufstehen, aber es lohnt sich in jedem Fall! Eine tolle Aktion und hoffentlich nicht das letzte Mal, dass wir in einem Seekajak paddeln konnten!

Veröffentlicht unter Australien, Kajak fahren, Melbourne | Hinterlasse einen Kommentar

Niagara Falls von Neuseeland und Natur pur im Süden der Südinsel

Karte Souther Scenic Route

Karte der „Southern Scenic Route“ der Südinsel Neuseelands

Auf der Karte oben könnt Ihr die Route der Southern Scenic Route (Südlichen Straße mit schöner Aussicht – oder wie würdet Ihr das übersetzen?) sehen, die wir von Queenstown bis Dunedin mit ein paar Umwegen auch so gefahren sind. Ich fand es eine der schönsten und abwechslungsreichsten Ecken von Neuseelands, die wir gesehen haben. Insbesondere die Catlins haben mir am besten gefallen. Es ist nicht nur landschaftlich extrem reizvoll, sondern man kann auch unheimlich viele wild lebende Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sehen. Daher sollte man unbedingt genügend Zeit einplanen. Wir konnten aus zeitgründen auch gar nicht alles sehen, aber dafür hatten wir hervorragendes Wetter und konnten so das, was wir gesehen haben richtig genießen.

Die Niagarafälle von Neuseeland kann man sich eher sparen (siehe Fotos). Das ist wohl eher ein Scherz! Allerdings ist das Niagara Cafe gleich um die Ecke wirklich einen Zwischenstopp wert. Es gibt sehr leckeres Essen, stilvolle Einrichtung, einen schön angelegten Garten (mit Lama statt Schafen als Rasenmäher) und guten Service. Dafür lohnen sich die McLean Wasserfälle und die Purakanui Falls umso mehr, ggf. auch für ein erfrischendes Bad!
An Tieren gibt es auch viel zu entdecken. Nachmittags sonnen sich Seehunde und -löwen an den Stränden und man kann Austernfänger-Vögel bei der Arbeit beobachten, abends kann man aus einer versteckten Beobachtungshütte seltenen Gelbaugen Pinguine zusehen, wie sie an Land wackeln. Einfach toll:


PS: Ich denke man sollte ein neues Sprichwort erfinden: „Leben wie ein Schaf in Neuseeland!“

Veröffentlicht unter Neuseeland, Neuseeland Südinsel | 1 Kommentar