Manchmal hilft der Zufall und führt einen genau dahin, wo man hin will und hin sollte. Wie immer hatten wir für Chile nichts besonderes geplant, sondern wir hatten nur vor, die Hafenstadt Valpariso anzuschauen. Seit einigen Jahren hat es Valpo, wie es hier oft abgekürzt wird, sogar in die Unesco Weltkulturerbeliste geschafft. Da waren wir natürlich neugierig. Wir waren relativ kurzfristig dran und nach einigen Anrufen bei etwas familiären Unterkünften in Valpo, bin ich glücklicherweise im Internet auf „La mano de monja“ gestoßen. Hervorragende Bewertung und Bilder mit tollem Ausblick, wenn das nichts ist? Angerufen und reserviert! Prima.
La mano de monja in Valparaiso
Busse von Santiago nach Valparaiso fahren so ziemlich im Viertelstundentakt. Die Fahrt dauert (normal) nicht einmal zwei Stunden und ist für die Strecke von ca. 120 km sehr günstig mit 3000$ (ca. 4 Eur) pro Person. Die Busse sind noch dazu modern, klimatisiert und haben europäischen Standard!
Keinen Plan, wo unser Hostel in Valparaiso genau liegt, haben wir dann ein Taxi genommen, was für die paar km ebenfalls insgesamt 3000$ gekostet hat. Es war eine gute Idee, denn es liegt etwas abseits der Touri-ströme mitten im Viertel „la monja“. Man sieht auf den ersten Blick gar nicht, dass es ein Hostel ist. Kein Schild, nichts. Bevor wir endgültig mit Sack und Pack aus dem Taxi gestiegen sind, hab ich vorsichtshalber mal geklingelt und gefragt, ob wir da richtig sind… Aber wir waren es, goldrichtig! Insgesamt gibt es nur ca. 4 Gästezimmer. Wir hatten ein relativ großes Zimmer (mit eigenem WC und Dusche), das dann nach unserer Abreise zur Galerie umfunktioniert wurde! Dafür sind die 30.000$ (40 Eur) pro Nacht mit leckerem Frühstück auch ein unschlagbarer Preis und wir haben freundlicherweise sogar noch einen Rabatt bekommen!
Wechselweise ist „La mano de monja“ (Übersetzt: Die Hand der Nonne) auch Restaurant, Kunstgallerie oder Hostel. Bei der Buchung sollte man besser anrufen und nachfragen, ob nicht gerade Events anstehen.
Ein ganz spezieller Ort eben wie der Name schon sagt. Es ist auch kein Wunder, dass sie in den einschlägigen Online-Reiseportalen bereits einige Preise gewonnen haben!
Blick in den Hafen von Valparaiso
Blick ins Viertel
Herrliche Dachterrasse
Wir wurden herzlich empfangen und gefragt, ob wir auch abendessen möchten. Das haben wir gleich genutzt, denn der Gastgeber Christian ist gelernter Koch! Er ist Chilene und hat aber über 20 Jahre in Italien gelebt und als Koch gearbeitet. Seine Frau ist Italienerin und macht das Geschäftliche (sie spricht nebenbei aber auch Englisch, Französisch und Spanisch). So kamen wir in den genuss von leckerer italienisch-chilenischer Küche in einmaligem Ambiente mit herrlichem Panoramablick! Wie ein 6er im Lotto! Das 3-gänge Menü für 7000$ (ca. 9,3€) ist damit jeden Peso wert. Alles ist liebevoll zubereitet und auf den Teller dekoriert: Bruschetta mit Aubergine, Fettochine mit Pilzsoße, dann Fisch mit Zitronensauce oder Fleisch mit feinen „Rösti“. Als Nachtisch gab es natürlich… original Tiramisu!
Schlafzimmer
Steile Treppe zur Dachterrasse
Einrichtung Dachgeschoss
Dachgeschoss
Unser Abendtisch
Unser Abendtisch
Vorspeisenteller
Hauptgang Fleisch mit Rösti
Sonnenuntergangsblick bei la mano de monja
Der Empfang und die Bewirtung waren sehr herzlich und persönlich. Auch sonst waren sie sehr hilfreich bei allem, was man in Valpo so machen kann und hatten immer einen guten Tipp bei der Hand. So z.B. haben sie uns auf die „kostenlosen“ Stadtführungen „Tour for Tips“ (Sightseeing auf Trinkgeld-basis) aufmerksam gemacht, wobei wir auch einen privaten Fremdenführer für uns alleine hätten haben können.
Es war letztlich so, dass wir als Gäste gekommen und als Freunde gegangen sind. Ein herzliches Dankeschön Christian und Chiara für die tollen Tage bei Euch!
Kajaker auf der Dachterrasse bei Nacht