Neuseeland ist vor allem gut in zwei Dingen: Wetter und Landschaft.
Während sich die Landschaft normal nicht groß ändert (außer vielleicht die Gletscher, die sich ziemlich schnell zurück ziehen) kann sich das Wetter ziemlich schnell ändern. Eigentlich war kein Regen für den nächsten Tag vorausgesagt. Aber irgendwie hat es am Fox Gletscher dann am nächsten Tag nur einmal geregnet, und zwar den ganzen Tag. Der Heli-Hike, den wir ursprünglich geplant hatten, ist somit komplett ins Wasser gefallen. Für mich war das fast ein Glücksfall. So konnte ich endlich mal in Ruhe arbeiten ohne, dass meine bessere Hälfte einen besseren Plan hätte vorschlagen können. Es gibt einige schöne Cafes in „Fox Gletscher City“. Ich bin logischerweise gleich im Cafe versumpft, wo man die Fox Heli Hikes buchen kann. Hab eine Steckdose im Aufenthaltsraum gefunden und mein mobiler Hotspot, sprich mein eigenes Internet, hat auch funktioniert. Später habe ich dann gesehen, dass die Telekom draußen sogar einen gratis Hotspot gehabt hätte, wo man täglich gratis 1GB nutzen kann! Eine prima Sache für all die, die keinen eigenen Hotspot, USB-Stick oder ohnehin Internet über ihre SIM-Carte und Smart-Phone oder ähnliches bekommen.
Der Alternativplan für den späteren Nachmittag war auch schnell beschlossen. Nach der Arbeit das Vergnügen: Etwas abspannen in den Hot Pools in „Franz Josef Gletscher City“, da sich das Wetter nicht ändern wollte, es sonst auch nichts weiteres anzusehen gab. Wir waren natürlich nicht die einzigen, die auf diese Idee gekommen waren, aber es ging noch.
Die Hot Pools kosten 25$ pro Person („private Pools“, die man ebenfalls mieten könnte, kosten dann gleich 40$ extra). Die normalen Pools sind drei nett gestaltete Becken im Regenwald mit minimal unterschiedlichen Temperaturen: 36, 38 und 40°C. Der Regen hat nur leicht und ganz fein durch die Sonnensegel getröpfelt und stört natürlich nicht, wenn man in dem warmen Wasser abhängt.
Ärgerlich fand ich persönlich, wie das mit den Schließfächern gelöst ist. Die Schließfächer sind ebenfalls draußen und kosten zusätzlich 2$ pro 2h!!! Hallo?! Praktisch wären z.B. einfache Pfand-Schließfächer in den Umkleiden, aber das wäre ja zu einfach. Statt dessen gibt es dort ein computergesteuertes Schließfachsystem mit Touch-Screen mit viel zu wenigen Schließfächern, die man dann in der Kälte draußen bedienen muss. Eine wenig elegante Lösung und sehr teuer noch dazu. Alle, die ihre Sachen einfach mehr oder weniger in Sichtweite der Pools nur unter Sitzhocker legen möchten bekommen am Eingang eine kleine Plastiktüte. Auch nicht sehr umweltfreundlich… Naja, die Pools waren dafür wenigstens wirklich angenehm und entspannend.
Am nächsten Morgen war es dann relativ klar und sogar etwas Sonne ist durch die Wolken gekommen. Wir haben uns umentschieden, statt einem Heli-Hike (Dauer ca. 3-4h), „nur“ einen ca. 30 minütigen Rundflug mit dem Hubschrauber über den Gletscher und den höchsten Berg Neuseelands, den Mt. Cook (3754 m), zu machen. Der Berg hat sich allerdings in den Wolken versteckt so dass wir dafür noch über den Franz Josef Gletscher geflogen sind. Wir waren etwas aufgeregt, denn man fliegt ja nicht alle Tage. Der junge Pilot hatte im Gegensatz dazu einen fast etwas gelangweilten Eindruck gemacht. Ein großartiges Erlebnis einfach abzuheben und die beiden großen Gletscher von oben zu sehen war es trotzdem! Wir hatten sogar einen kurzen Zwischenstopp oben auf dem Gletscher für Fotos eingelegt, wo wir Fotos machen konnten und wo dieses Beweisfoto vom Kajaker entstanden ist.
Nach dem kurzen AusFLUG war dann auch noch genug Zeit für einen Spaziergang um den Lake Matheson durch den Regenwald. Hier noch die Fotos von dem Tag:
Das Spezielle an den Gletschern in Neuseeland ist, dass sie so unglaublich nahe am Meer sind. Es sind keine 20 Kilometer von der Küste bis zum Gletscher! Auf der Karte sieht man das noch einmal ganz gut: