Also der Name „Buenos Aires“ hält nicht das, was er verspricht. Die Luft hier im Zentrum ist nicht einmal so gut… Aber das nur am Rande. Zuerst fällt auf, dass die Argentinier ein komisches Spanisch sprechen. Die sprechen Wörter mit vielen „SCHs“ aus, so dass man sich fast vor kommt wie bei den Schti’s. 😉 Aber man hört sich rein und dann geht es schon. Wir haben uns in einem voll eingerichteten temporären Apartment eingemietet, da wir ja doch ein paar Tage länger hier sind und man da doch etwas bequemer wohnen kann als in einem Hotel. Zu den Annehmlichkeiten zählt auch ein Pool und ein 24h Sicherheitsdienst im Haus sowie natürlich obligatorisch W-LAN-Internet.
Im Vorfeld wurden wir darauf hingewiesen, dass man hier im „grauen Markt“ Devisen zu sehr gutem Kurs wechseln kann. Es ist kein Schwarzmarkt, aber eben halt im grauen Bereich. Da die Inflation sehr groß ist, tauschen viele ihre Argentinischen Pesos in Fremdwährung um. Unser Reiseführer (Lonely Planet, Ausgabe von 2010) schreibt noch als Wechselkurs für einen Euro 5,28 Argentinische Pesos. Heute bekommt man bei der Bank ca. 10 Pesos und auf dem grauen Markt sogar teilweise 15! Wir also mit 100€ am Start und ab in die Avenida Florida, wo sich die Geldwechsler nur so tummeln. In der Straße kann man keinen Meter laufen ohne angequatscht zu werden, ob man Geld tauschen will. Von ein paar Wechslern haben wir uns deren Kurs abgefragt und uns dann von einem halbwegs vertrauenswürdig aussehenden Schlepper ins nebenstehende Gebäude mitnehmen lassen. Etwas mulmig war uns doch zumute, denn die Phantasie und schlechte Filme tun ihr Übriges. Letztlich war aber alles halbwegs seriös, es waren keine Blüten und eben eine dieser halboffiziellen Wechselstuben, die aber auch überall mit Sicherheitskameras etc. ausgestattet waren. Für die 100€ haben wir dann 1480 AR$ bekommen! Zum Vergleich: Beim Abheben von Argentinischen Pesos vom Bankautomaten habe ich für 1500 AR$ gute 130€ „bezahlt“… Es lohnt sich also, hier mit genügend Devisen einzureisen und diese dann im Land zu tauschen. Inflation und Graumarkt lassen grüßen!
Was noch bizarr ist, Kleingeld ist Mangelware! Es ist mir unbegreiflich, wie es sein kann, dass die 100AR$ Note (also heute etwas weniger als 10 Eur) die größte Banknote in Argentinien ist! Also wenn man ein Auto in bar kaufen wolle, müsste man wahrscheinlich mit einem Koffer voller Geld herumlaufen. Auf der anderen Seite sind kleine Banknoten und Münzen (fast) eine Mangelware. Oft wird man gebeten oder man kann nur „genau“ zahlen, denn die Kioske oder Geschäfte haben nicht genügend Wechselgeld. Um die 12 Argentinischen Peso Münzen (1 und 2 Pesos)für die Waschmaschine zusammen zu bekommen , mussten wir fast 1 Woche „sparen“ und münzen sammeln, denn eine 10er-Note wechselt niemand klein!!! Verrückte Finanzwelt Argentinien sag ich da nur.
Der business tipp: Statt in Pesos wechseln, mit der Maxi-Flasche Heinz-Ketchup einreisen und bei McDonals so richtig upsselling betreiben 🙂