Logisch, dass ich als „Kajaker“ auf Tuchfühlung mit dem neuseeländischen Wildwasser gehen muss! Wo anders ist das besser möglich als in der Nähe von Queenstown, der Hauptstadt des Abenteuertourismus? Hier befindet sich nämlich der Kawaru River. Es ist ein mächtiger Fluss im Südosten der Südinsel von Neuseeland und der Abfluss vom zweitgrößten See der Südinsel Lake Wakatipu . Der Fluss ist auch deshalb einzigartig, weil er ein tiefer Wildwasserfluss ist und enorm viel Wasser führt, aber nicht sehr breit ist. Der mittlere Durchfluss liegt bei 216 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Damit führt er durchschnittlich sogar mehr Wasser als der Fluss bei den Huka Falls auf der Nordinsel von Neuseeland!
Der Fluss ist diente – wie so viele Locations in Neuseeland – ebenfalls als Kulisse für den Film „Herr der Ringe – Die Gefährten“. Landschaflich und vom Abenteuer-Faktor her also ganz weit oben. 🙂 Kommerzielle Kajak-Touren werden in dem Fluss leider gar nicht angeboten, da die Wildwasser-Strecke je nach Wasserstand bis Schwierigkeitsgrad III+ sein kann. In diesem Bereich ist es schon empfehlenswert, wenn man im Kajak die Eskimorolle kann oder zumindest ausreichend Wildwassererfahrung mitbringt. Es ist also nicht unbedingt etwas für Kajak Anfänger. Auf der anderen Seite ist der Fluss für richtig aufregendes Rafting vielleicht sogar etwas zu „langweilig“. Es gibt ein paar super Stromschnellen, die man am besten direkt im Wasser erlebt. Ich habe mal wieder etwas Neues ausprobiert, einen „Wildwasserschlitten“ oder auch „Frogz„. Bei dem „White water sledge“ liegt man ähnlich wie auf einem Bodyboard direkt im Wasser, nur man kann sich besser festhalten und man hat mehr Auftrieb. Mit dem Teil kann man die Stromschnellen quasi hautnah erleben.
Zur Info: Ein halbtags Frogz Trip kostet pro Person 195$ NZ (ca. 118 Eur) und beinhaltet:
- Transport von Queenstown zur Einstiegsstelle am Kawaru River und zurück
- 5mm Neoprenanzug, Schuhe, Helm, Schwimmweste und Wildwasser-Schlitten
- Professionelle Einführung und Begleitung während des kompletten Trips
- Getränk und Müsliriegel nach der Fahrt
- 2 Wildwasserfahrten (nach der ersten Runde wird man wieder zum Einstiegspunkt gefahren und man kann den ganzen Spaß noch einmal machen, denn beim 2. Mal kommt man viel besser mit dem Material zurecht und kann die Landschaft und Wildwasserfahrt dann erst so richtig genießen!)
- Optional ein Sprung von 4-5 m Höhe in den Fluss nach Bewältigung der Stromschnellen als kleiner zusätzlicher Kick (I have done it of course! 😉 )
Fazit: Der Trip war sehr gut organisiert und ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt, obwohl ich noch aus meiner Zeit vom Kajak fahren im Wildwasser vor vielen Jahren ungeheuren Respekt von dem Wasser und seiner immensen Kraft habe. Mir wahr ehrlich gesagt schon etwas mulmig zu Mute vor dem Trip und als ich mich dann plötzlich mitten in den Wellen wiederfand… Nervig war nur, dass wir relativ lang auf einen Teil der Gruppe warten mussten, die es nicht so genau genommen hatten mit der Zeit!
Es ist nicht ganz billig, aber dennoch sein Geld wert im Vergleich zu dem, was man dafür erlebt und geboten bekommt. Ein Bungee-Sprung liegt preislich meines Wissens in einer ähnlichen Preisklasse, ist aber dafür in ein paar Sekunden schon wieder vorbei.
Etwas übertrieben fand ich den Preis für die Bilder, die man nach dem Trip kaufen kann. Für den USB-Stick mit den Bildern werden 45$ NZ (27 Eur) aufgerufen!!! Als Gruppe geht es vielleicht, wenn man sich letztlich die Kosten für die Digitalbilder teilen kann, sonst finde ich es etwas überteuert! Letztlich können die Bilder nicht annähernd wiedergeben, was man unterwegs auf dem Fluss erlebt hat, zumal sie nur kurze Momentaufnahmen vom Ufer aus sind. Ihr seht sie unten in diesem Artikel.
Für den Kajaker war durchaus „ernster Spaß“ oder wie es auf der Werbebroschüre und dem Transportbus stand: „Serious Fun„!